History
Chronik
The following chronicle of the planned air base was kindly made available by Rick (†, in silent commemoration).
1953 Der ehemalige, 1940 gebaute Flugplatz Cloppenburg-Varrelbusch (473 ha) wird für künftige deutsche Streitkräfte in Erwägung gezogen.
1954 In den Jahren 1953 und 1954 finden in der Bundesrepublik Erkundungstouren für künftige Militärflugplätze der deutschen Luftwaffe statt. Dabei wurden alte Plätze besucht und jeweils eingeschätzt, ob der Platz anfliegbar ist, ob technische Anlagen und Unterkünfte zur Verfügung stehen und ob ein Ausbau der Start- und Landebahn auf 2500 m bzw. 3000 m möglich ist.
Für Varrelbusch wurde 1954 festgestellt: Das alte Rollfeld 800 x 1300 m wird landwirtschaftlich genutzt. Eine frühere Startbahn ist voll zerstört, die Reste sind abgetragen; Barackenunterkünfte sind nicht mehr vorhanden; keine Versorungs- und flugtechnischen Anlagen. Nutzung: Nicht anfliegbar; Startbahnbau bis 3000 m möglich; Gesamtanlage als Neubau; zum Ausbau besonders geeignet, es besteht nur geringer Geländebedarf.
1955 Die Planung für Varrelbusch sieht zunächst die Stationierung von Heeresfliegern vor, später soll ein Einsatzhafen der Luftwaffe errichtet werden.
1956 In Norddeutschland finden Erkundungstouren für künftige Militärflugplätze statt:
1. Schleswig-Holstein: (
Leck,
Husum-Schwesing,
Eggebek, Kaltenkirchen (oder Ersatz
Hohn oder Hohenasphe),
Uetersen
2. Niedersachsen-Ost: Stade,
Rotenburg, Scharnhorst, Osterholz-Scharmbek, Marx,
Wittmundhafen
3. Niedersachsen-West: Varrelbusch, Achmer, Voerden, Hesepe, Plantlünne, Bissel
Auf Grund der Erkundung wird für Varrelbusch festgelegt (siehe Lageplan): Start- und Landebahn 270°, Länge 2.840 m; Unterkunftbereich bei den „Cloppenburger Tannen“ (auch „Bührener Tannen“ genannt), 2 km NW Cloppenburg;
Belegung gefordert ab 1958 mit einer Jagdbomberstaffel und einer Fliegerhorstgruppe.
1957 Der geplante NATO-Staffelflugplatz soll zunächst vorübergehend 2 Staffeln (entsprechend der neuen NATO-Planung für alle Staffelflugplätze) aufnehmen. Später nur noch eine Staffel, während die Unterkünfte für die zweite Staffel für Fla-Einheiten genutzt werden sollen.
Das Tanklager soll zwischen die Bahnlinie und den Garreler Weg (nördlich des Westfalenhofes) gelegt werden.
1958 Zurückstellung der Planung, nachdem sich der Grunderwerb als schwierig erweist (Besitzer fordern Ersatzflächen).
Dann wird Varrelbusch wieder in das Flugplatzprogramm aufgenommen. Die SLB-Länge soll nun standardmäßig 2.990 m betragen. Gefordert wird nun die Belegung mit 2 Staffeln und einem Geschwaderstab ab 1961.
Später ist eine Belegung mit zwei Staffeln RF-104 geplant, da der
Flugplatz Bückeburg-Achum für eine Verwendung durch die Luftwaffe ausgeschieden ist. Als Termin wird 1962 gefordert. (
Ahlhorn wird demnächst durch die RAF freigegeben und soll ab 1959 von einem Jagdverband der deutschen Luftwaffe belegt werden. Die dortige SLB soll von 1.828 auf 2.660 m ausgebaut werden)
Varrelbusch,
Ahlhorn und Achmer werden als Ersatz für
Celle und
Wunstorf, die mit Fliegerschulen belegt sind, für die Luftbrücke nach Berlin benötigt.
1959 Ursprünglich war die Belegung mit einer Staffel RF-104 gefordert, jetzt mit zwei Staffeln.
Bauanträge für Basisobjekt, Auflockerungsbereich und Munitionsniederlage.
1960 Die niedersächsische Landesregierung tut alles, um das Projekt Varrelbusch zu verhindern. Sie träumt von künftigen Senkrechtstartern und damit weniger Fuglärm!
1961 Die NATO will die Flugplatzvorhaben Achmer,
Gammertingen, Stade und Varrelbusch streichen.
Kann auf Flugplätze in Frankreich ausgewichen werden? USAFE hat sich angeblich aus Spargründen bereit erklärt, die Flugplätze Etain-Rouvres, Chaumont, Dreux, Toul-Rosieres und Phalsbourg, an die sie durch 10-Jahres-Verträge gebunden ist, an die deutsche Luftwaffe abzutreten.
USAFE erklärt, dass ein Ausweichen der deutschen Luftwaffe auf amerikanische Flugplätze in Frankreich nicht möglich sei, da diese nicht freigegeben werden könnten. Also sollen Achmer (Fertigstellung 1963), Varrelbusch (1964) und
Gammertingen (1964) gebaut werden.
Neue Forderungen für Varrelbusch: SLB 265° 30’, Länge 2.990 m und Belegung mit 2 Staffeln G.91 ab 1964.
1962 In Varrelbusch soll auch eine LwPiKp stationiert werden.
1963 Jetzt ist geplant, in Varrelbusch ab Ende 1965 / Anfang 1966 eine Staffel F-104G unterzubringen.
Die 2./JaboG 36 soll nach Varrelbusch kommen.
Varrelbusch ist nicht mehr als NATO-Flugplatz vorgesehen, sondern nur noch national.
Varrelbusch soll nur noch Kriegsauflockerungsplatz werden und im Frieden nur noch als Ausweichplatz und zur Belegung bei Übungen dienen.
1964 Nun soll
Ahlhorn ausgebaut werden (SLB-Länge 2.990 m). Alle Maßnahmen in Varrelbusch werden eingestellt.
In Varrelbusch soll eine Batterie NIKE (3./FlaRakBtl 24) stationiert werden (Ersatz für die aufgegebene Stellung Bösel). Der Unterkunftsbereich soll im geplanten Auflockerungsbereich erbaut werden.
Gegen eine vorübergehende Nutzung von Varrelbusch als HAWK-Übungsstellung bestehen keine Einwände.
Planungen für Flugplatz Varrelbusch:
1. Permanente NIKE-Stellung;
2. Übungsstellung HAWK für BOC und 2 Bttr;
3. Nutzung der (alten) SLB durch LTG 62
Ahlhorn für Außenlandungen mit NORATLAS;
4. Übungsgelände zum Absetzen von Soldaten und Lasten durch LTG 62.
Auftrag zur Prüfung, inwieweit das FKG 2 (PERSHING) in Varrelbusch untergebracht werden kann.
Bei den HAWK-Batterien, für die in Varrelbusch eine Übungsstellung eingerichtet werden soll, handelt es sich um die 3. (Wohlenhausen) und 4./FlaRakBtl 35 (Wachendorf), deren Einsatzstellungen nicht vor Ende 1966 fertig sein werden.
1968 Die Planungen des Heeres (InstBtl als Ersatz für Quakenbrück) und der Luftwaffe (U-Bereich NIKE) bei den „Cloppenburger Tannen“ sind aufgegeben worden. Stattdessen wird der U-Bereich NIKE auf dem
Flugplatz Ahlhorn hergestellt.
(Der Feuerleitbereich für die NIKE wird westlich der geplanten SLB liegen, der Abschussbereich im Auflockerungsbereich am Ost-Ende der SLB; die HAWK-Übungsstellung wird südlich des NIKE-FLB bzw. am West-Ende der alten SLB liegen, der Außenlandungs- und Abwurfplatz für das LTG 62 mitten auf der alten SLB.)
(Vorübergehend ist auch ein Übungsgelände für das TrspBtl 81 (SW) in Werlte im Gespräch, das dann aber auf das Gelände des Gutes Röpke nahe des Versorgungslagers (Munition) Lahn kommen soll.)