Flugplatz Johannisthal

Ein Lost Place in Berlin

Berlin: Flugplatz Johannisthal

Adlershof, Аэродром Берлин Йоханнисталь Адлерсхоф

Nur zur geschichtlichen Information, nicht zur Navigation oder zum Fliegen verwenden!
KoordinatenN522604 E0133112 (WGS84) Google Maps
Deutschland im Kalten Krieg Karte

Ehemaliger Flugplatz Berlin-Johannisthal: Geschichte

Der Flugplatz Johannisthal wurde 1909 eröffnet. In der Anfangszeit wurde er vor allem von Flugpionieren genutzt, die hier ihre selbst gebauten Fluggeräte erprobten. Im ersten Weltkrieg war Johannisthal Standort zahlreicher Flugzeugwerke. Nach dem Krieg entstand ein ziviler Luftverkehr, der jedoch in den 1920er Jahren auf den Flughafen Tempelhof überging. Später wurde Johannisthal wichtiger Standort der Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), die zahlreiche Testeinrichtungen betrieb, z.B. Windkanäle und Motorenprüfstände. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz von der Roten Armee besetzt, die ihn bis 1951 fliegerisch nutzte. Dann siedelten sich um den Flugplatz Industrie und wissenschaftliche Institute an. Das Flugfeld selbst wurde als Übungs- und Abstellplatz der beiden umliegenden Kasernen genutzt. Mit einem Flugtag im Jahr 1995 endete die fliegerische Nutzung endgültig.

Kaiserreich bis 1918

Bilder

Robert Fey auf Farman-Flugzeug, Amerigo
Auf dem Flugplatz in Berlin-Johannisthal im Jahre 1910. - Robert Fey auf seinem Farman-Flugzeug beim Flug, unten Amerigo mit seinem Sommerflugzeug vor dem Start.
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-R37016 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Hans Grade am Start in Johannisthal 1912
Hans Grade am Start in Johannisthal im Jahre 1912
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-R00490 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

1920er/1930er Jahre

Fotos

Bruchlandung der LVG C.VII D 14 der D. L. R. (Deutsche Luft Reederei) in Johannisthal
Luftschiffhalle.
Im Hintergrund die Luftschiffhalle.
Quelle: ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv, https://www.e-pics.ethz.ch/de/home/
Flugzeug LVG C VII
Quelle: ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv
Deutsche Luftreederei
Quelle: ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv
Flugzeug LVG C VII
Quelle: ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv
Der erste Franzose nach dem Krieg in Johannisthal. Breguet
Breguet-Flugzeug
Quelle: ETH-Bibliothek, Zürich, Bildarchiv
Museum der Luftfahrt im Jahr 1932
Luftfahrt-Museum Berlin-Johannisthal
In einer grossen ausgedienten Flugzeughalle in Berlin-Johannisthal ist ein von Arbeitslosen geschaffenes Luftfahrt-Museum eröffnet worden. - Im Hintergrund: Dornier Komet II, D-943
Quelle: Bundesarchiv, Bild 102-13824 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gondel Luftschiff L 14
Blick in die originale Gondel des deutschen Luftschiffes L 14
Quelle: Bundesarchiv, Bild 102-13823 / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg

Situation

Flugplatz Berlin Johannisthal im Zweiten Weltkrieg einer Karte 1943
Der Flugplatz Berlin Johannisthal im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1943 - Auf der Karte scheint es ein paar Ungenauigkeiten zu geben
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, License: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Lageplan

Flugplatz Berlin Johannisthal auf einer Karte 1952
Der Flugplatz Berlin Johannisthal auf einer US-amerikanischen Karte aus dem Jahre 1952 - Sie dürfte den Ausbauzustand in den 1930er oder 1940er Jahren zeigen.
Quelle: AMS M841 GSGS 4414, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University

Adresse

Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft an der Beuth-Schule bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt eV.:
Berlin N65, Zeppelin-Platz 6
Quelle: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin 1932
Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt eV.:
Adlershof Flugplatz, Rudower Chaussee
Flughafenleitung Johannisthal
Adlershof, Rudower Chaussee 31-41
Focke-Wulf Flugzeugbau GmbH, Zweigniederlassung Berlin:
Johannisthal, Segelfliegerdamm 67
Flugtechnische Fachgruppe an der Technischen Hochschule Berlin
Flugbetrieb Flugplatz Johannisthal Westhalle

Telefon

Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft an der Beuth-Schule bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt eV.:
460169
Quelle: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin 1932
Focke-Wulf Flugzeugbau GmbH, Zweigniederlassung Berlin:
632111, Nachtruf: 630770
Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt eV.:
Flugplatz: 638211
Ferndienst: 638036
Betrieb West: 637095, 637096
Flughafenleitung Johannisthal:
637808
Flugtechnische Fachgruppe an der Technischen Hochschule Berlin
Flugbetrieb Flugplatz Johannisthal Westhalle: 630441
Luftaufsicht:
637130

Im Kalten Krieg

1940er Jahre

Allgemein

Mit dem Sieg der alliierten Truppen im Jahr 1945 bekam Berlin den besonderen Status einer Viermächte-Stadt, der bis zur Wiedervereinigung 1990 andauerte. Der Flugplatz Johannisthal lag im sowjetischen Sektor von Berlin und wurde bis ca. 1951 von den sowjetischen Besatzungstruppen als Flugplatz genutzt.

Übersicht

Berlin Johannisthal auf einer Skizze für die CIA aus dem Jahr 1949
Berlin Johannisthal auf einer Skizze für die CIA aus dem Jahr 1949
Quelle: CIA
1Kfz-Werkstatt
2Wohnungs- und Bürogebäude
3Kfz-Werkstatt
4Kfz-Werkstatt
5Wohnungs- und Bürogebäude
6Ehemalige Versuchsstation mit zerstörten Testständen
7Verwaltungsgebäude
8, 9Hangars
10Steinhäuser umgeben von Zäunen
11Fabrikschornstein
12Chemiewerk
13Studio der sowjetischen Filmvereinigung
14Zwei Antennenmasten für Kurzwellensender
15Wohnblock für sowjetische Angehörige
16Industriegebäude
17Eisenbahnausbesserungswerk
18Start- und Landebahn
19Lagergebäude
20Kraftstofftanks

Chronik

CIA-Bericht über den 18. Juli 1949

Obwohl der Platz benutzbar war, waren keine Flugzeuge auf dem Flugplatz ADLERSHOF (N 53/Z 94) abgestellt. Die Gebäude an der südlichen Grenze des Platzes wurden von Soldaten mit schwarzen Schulterklappen belegt.
Anmerkung: Die oben genannten Informationen bestätigen die zuvor gemeldete Belegung des Flugplatzes ADLERSHOF durch eine Einheit der Landstreitkräfte und eine Luftwaffeneinheit. Die numerischen Bezeichnungen dieser Einheiten sind nicht bekannt.

CIA-Bericht für den 22. Juli 1949

Der Flugplatz Adlershorf (N 53/Z 04) ist mit keiner Einheit der sowjetischen Luftstreitkräfte belegt. Er ist in einem schlechten Zustand, die früheren Testeinrichtungen (Windtunnel und Motorenprüfstände) sind zerfallen. Deutsche Arbeiter sind jetzt damit beschäftigt, einen Lattenzaun um den Platz zu errichten. Fahrzeuge der Luftstreitkräfte wurden weder am Platz noch in der Umgebung gesichtet.
Anmerkung: Die Aussagen zum Zustand des Flugplatzes gelten als glaubwürdig. Informationen über die Belegung des Platzes fehlen. Nach vorherigen Berichten wird davon ausgegangen, dass eine technische Einheit der sowjetischen Luftstreitkräfte in ADLERSHOF stationiert ist. Dieser Bericht zeigt nicht an, ob diese Einheit noch da ist.

CIA-Bericht über den 26. Juli 1949

Fünf DC-3s waren an der nordwestlichen Ecke des Flugplatzes ADLERSHOF geparkt. Ein Doppeldecker machte wiederholt Landungen am Flugplatz. Die Soldaten, die im südlichen Abschnitt des Flugplatzes beobachtet wurden, trugen rot-umgrenzte, schwarze Schulterklappen, während die meisten Offiziere und Soldaten im nördlichen Abschnitt blaue Dienstfarbe trugen. Deutsche Zivilangestellte reparierten führten Reparaturarbeiten an einzelnen Flugplatzgebäuden aus ... Kraftfahrzeuge beobachtet am Flugplatz ...

CIA-Bericht über den 5. August 1949

Die ehemalige Versuchsstation am südlichen Rand des Platzes war von einem neuen Lattenzaun umgeben. Deutsche Zivilisten führten dort Aufräumarbeiten durch. Ein zweimotoriger Tiefdecker mit Einfachleitwerk startete um 14:35 Uhr.
Anmerkung: Ein weiterer ... bestätigte die Existenz des neuen Lattenzauns um die Einrichtungen der ehemaligen deutschen Versuchsstation.

CIA-Bericht für den 29. August 1949

Fünf Dakota-ähnliche zweimotorige Flugzeuge, die mit Planen bedeckt waren, parkten am 29. August 1949 auf dem Flugplatz ADLERSHOF (N 53/Z 94). Auf dem Platz wurden Offiziere der sowjetischen Luftwaffe und der Landstreitkräfte sowie Mannschaften beobachtet. Es gab keinen Flugbetrieb. Die Wache am Tor hatte blaue Schulterklappen. ...
Anmerkung: Seit dem 5. August 1949 scheint es keine Änderung des Zustandes am Flugplatz ADLERSHOF gegeben zu haben. Auf diesem Platz ist keine fliegende Einheit stationiert. Nach den verfügbaren Informationen befindet sich dort eine nicht identifizierte Wartungseinheit der Luftwaffe. Die auf dem Platz kontinuierlich beobachteten Li-2-Flugzeuge sind wahrscheinlich Kurier- oder Transportflugzeuge der sowjetischen Armee.

CIA-Bericht für den 2. September 1949

Sechs zweimotorige Transportflugzeuge, vermutlich DC-3, parkten auf dem Flugplatz ADLERSHOF (N 53/Z 94). Ein weiteres Flugzeug des gleichen Typs landete dort um 14:30 Uhr. Auf dem Platz wurden Soldaten der sowjetischen Luftwaffe und Soldaten mit rot-umrandeten schwarzen Schulterklappen beobachtet.

CIA-Bericht für den 8. September 1949

Eine zweimotorige DC-3 und ein U-2-Doppeldecker landeten am Mittag auf dem Flugplatz ADLERSHOF. Auf dem Platz waren keine anderen Flugzeuge abgestellt ...

CIA-Bericht für den 20. September 1949

Fünf abgedeckte zweimotorige Transportflugzeuge waren auf dem Flugplatz ADLERSHOF abgestellt. Es gab keinen Flugbetrieb.

CIA-Bericht für den 27. und 28. September 1949

Auf dem Flugplatz ADLERSHOF waren drei zweimotorige Flugzeuge geparkt. Beschreibung: Acht Fenster im Rumpf, freistehendes Cockpit, Nase, die über die Motoren hinausragt, Einzelruder. Ein einmotoriger Hochdecker, ähnlich dem Fieseler Storch, landete am 28. September 1949 auf dem Platz. Laut einem Flugplatzarbeiter waren in den Hangars einige Doppeldecker abgestellt. Das Flugplatzpersonal betrug etwa 50 Luftwaffenoffiziere und Soldaten.
Die Gebäude am südlichen Rand des Flugplatzes waren von Truppen der sowjetischen Landstreitkräfte belegt.
Die Belegung des Flugplatzes ADLERSHOF hat sich seit August 1949 anscheinend nicht verändert. Nach vorherigen Berichten ist der Flugplatz von einer technischen Einheit der Luftstreitkräfte und einer Einheit der Landstreitkräfte belegt. Die beobachteten Transportflugzeuge sind vermutlich den sowjetischen Landstreitkräften zugeordnet.

1950er Jahre

Situation

Johannisthal und andere Berliner Flugplätze auf einer Karte aus dem Jahr 1952
Johannisthal und andere Berliner Flugplätze auf einer Karte aus dem Jahr 1952
Quelle: USAF

Übersicht

Luftbilder aus dem Jahr 1953

Ungefähr zwei Jahre nach Einstellung des Flugbetriebs.
Luftbild Flugplatz Berlin Johannisthal, 1953
Luftbild aus dem Jahr 1953
Quelle: Geoportal Berlin, Luftbilder 1953, Maßstab 1:22.000, Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0, https://www.stadtentwicklung.berlin.de/geoinformation/fis-broker/
Nordteil
Nordteil
Quelle: Geoportal Berlin, Luftbilder 1953, Maßstab 1:22.000, Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0
Südteil
Südteil
Quelle: Geoportal Berlin, Luftbilder 1953, Maßstab 1:22.000, Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0
Südostteil mit Kaserne Berlin Adlershof
Südostteil mit Kaserne
Quelle: Geoportal Berlin, Luftbilder 1953, Maßstab 1:22.000, Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0

Chronik

CIA-Bericht vom Januar 1950

Vier zweimotorige Flugzeuge mit Kabinenfenstern parkten an der nordöstlichen Ecke des Flugplatzes ADLERSHOF (N 53/Z 94). Es gab keinen Flugbetrieb. Krankenwagen ... und Pkw ... standen vor der Pilotenunterkunft.
Anmerkung: Der Bericht bestätigt, dass keine fliegende Einheit am Platz stationiert ist. Gelegentlich landen dort Transportflugzeuge der SMA.

CIA-Bericht für den 23. Mai 1950

1. Vor dem Hangar am nordwestlichen Rand des Flugplatzes Adlershof (N 53/Z 94) standen vier zweimotorige Transporter mit zwei Radialmotoren und grau-grüner Bemalung, vermutlich DC-3. Zwischen 15 und 16 Uhr gab es keinen Flugbetrieb.
2. Ein Gebäude am westlichen Rand des Platzes, das früher von Soldaten mit rot umrandeten schwarzen Schulterklappen belegt war, wurde für die Freie Deutsche Jugend (FDJ) freigeräumt. * Ein Block am östlichen Rand des Platz war stark von Volkspolizei besetzt. ** Es gab auch ein neues Gebäude, das nach einem Schild zur Leitung der Rundfunksender gehörte. Der ehemalige Fahrzeugpark der sowjetischen Armee war nicht mehr von sowjetischen Soldaten besetzt, und das Gebäude wurde von VP-Posten bewacht. Zerlegte Armeebarracken lagen am südlichen Rand des Platzes, wo früher Kraftfahrzeuge repariert wurden. Es gab keine Funkstationen oder Flugabwehrkanonen auf dem Platz und es waren keine Bauarbeiten im Gange. Soldaten, die grüne und blaue Schulterklappen trugen, waren in einem Wohnblock westlich des Platzes untergebracht ...
* Anmerkung: Die Mitglieder der Freien Deutschen Jugend wurden vermutlich nur vorübergehend in einem Gebäude auf dem Platz für das Pfingsttreffen in Berlin untergebracht.
** Anmerkung: Der Flugplatz war bisher von einer technischen Einheit der sowjetischen Luftwaffe und einer Armeeeinheit belegt. Die Informationen über die Belegung durch eine Volkspolizei-Einheit und die Verlegung der sowjetischen Armee-Einheit wurde bestätigt ... Der Bericht zeigt nicht, ob die technische Luftwaffe-Einheit noch in ihrer vorherigen Stärke auf dem Platz stationiert ist.

CIA-Bericht vom Juni 1950

Am Flugplatz Adlershof (N 53/Z 94) waren keine Flugzeuge stationiert. Es gab keinen Flugbetrieb.
Der Fahrzeugpark der sowjetischen Armee war weiterhin in den Gebäuden am südlichen Rand des Platzes, die von sowjetzonalen deutschen Polizisten bewacht wurden.

CIA-Bericht für Februar 1951

Keine sowjetischen Truppen; eine Akademie der Wissenschaften (optische und chemische Abteilung) und Volkspolizei sind in den Gebäuden einquartiert.
Die Akademie wurde das erste Mal gemeldet; keine weiteren Veränderungen
Südlicher Teil der Flugplatzes im Bereich Adlershof / Rudower Chaussee, Februar 1951
Südlicher Teil der Flugplatzes im Bereich Adlershof / Rudower Chaussee, Februar 1951
Quelle: CIA
1Neue Berliner Rundfunkstation mit Fernsehsender; Bauarbeiten gehen sehr langsam voran
2Wachgebäude der Volkspolizei, besetzt mit einem Unteroffizier und 6 Soldaten
3Unterkunft der Präsidentenwache; am 10.02.1951 um 06:30 wurde ein Wachkommando bestehend aus einem Zugführer, einem stellvertretendem Zugführer und 36 Soldaten bei der Rückkehr ins Quartier gesehen
4Tankstelle für Fahrzeuge der Volkspolizei und sowjetische Zivilfahrzeuge
5Garagen, belegt mit mindestens 10 PKWs
6VP-Küche
7Sechs neue provisorische Gebäude, jedes mit einer Kapazität von 40 bis 45 Personen
8Dreistöckiges Gebäude, das im Erdgeschoss die VP-Verwaltung beherbergt. Der erste und zweite Stock waren bis vor kurzem mit Teilnehmern eines Lehrgangs belegt. Die Teilnehmer sind jetzt wahrscheinlich in den sechs neuen provisorischen Gebäuden untergebracht (lfd. Nr. 7)
9Zwei Gebäude, die die optische und chemische Abteilung der Akademie der Wissenschaften beherbergen. Es wird gesagt, dass die Akademie mit der Volkspolizei über den Besitz des gesamten Gebiets gestritten hat
10Wachtürme, besetzt von der Volkspolizei
11VP-Garagen, vornehmlich belegt durch Fahrzeuge der Verwaltung
12Leerstehendes dreistöckiges Gebäude, wird von der Akademie belegt werden
13Autowerkstatt
14Tankstelle für Fahrzeuge, die in den Garagen stehen (lfd. Nr. 11)
15Büros für die Kraftfahrzeug-Koordination
16VP-Wachgebäude
17Zwei Hangars, werden bei Dämmerung geschlossen und von der VP bewacht

CIA-Bericht für die Zeit vom 12. bis 21. April 1951

Zwischen dem 12. und 21. April 1951 war der Flugplatz Adlershof nicht mit Flugzeugen belegt. Es wurden keine Anzeichen für eine beabsichtigte Neubelegung gefunden. Ungefähr 1.500 bis 2.000 Männer der VP waren in den Kasernengebäuden am südlichen Rand des Platzes untergebracht, wo viele Autos in den Hangars geparkt waren. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Volkspolizisten ein Flugtraining erhalten.
Keine befestigte Landebahn, aber auf dem rasenbedeckten Landeplatz wurden mehrere Streifen mit Beton- und Asphaltdecke gesehen. Der Platz war intakt und maß etwa 1.500 x 2.000 Meter. Die Flugplatzgebäude im nördlichen Teil des Platzes befanden sich innerhalb des Zauns um neu errichtete Industrieanlagen. Die meisten Gebäude waren abgerissen. Eine intakte Funkanlage gehörte zu den Flugplatzgebäuden. Es gab eine Holzbarracke mit einem Turm, etwa 12 Meter hoch, auf der eine Stabantenne, etwa 5 Meter hoch, gesehen wurde. Ein Scheinwerfer von ca. 60 cm Durchmesser war auf einer Plattform montiert. Es zeigte auf das Landefeld.
* Kommentar: Es wird nicht mehr geglaubt, dass eine Luftwaffe-Einheit in Adlershof stationiert ist. Der Platz wird ausschließlich von VP-Einheiten verwendet. Es wurde nicht beobachtet, dass diese Einheiten Flugtraining bekommen.
Rudower Chaussee, April 1951
Rudower Chaussee, April 1951
Quelle: CIA
1Hangars, jetzt als Garagen genutzt
2Verwaltungsgebäude
3Tankstelle
4Betonierter Platz; die Nummern 1 bis 4 werden vom Wachbataillon Wilhelm Pieck genutzt
5Allgemeine Verwaltung der Rundfunkstationen
6Verwaltungsgebäude mit Turm
7Senderäume
8Zwei Gebäude, Nutzung unbekannt
9Kleingarten Birkenwäldchen
10Holzgas-(Treibgas-)Lager der Deutsche Kraftstoff und Mineralölzentrale (DKMZ)
11Teil der Adlershofer AGA Acethylen-Werke
12Gelände der früheren Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL)
13Unterkünfte für Mannschaftsdienstgrade
14Zerstörte Versuchseinrichtungen
15Hangars
16Schießstand
17Heinrich-Hertz-Institut der Akademie der Wissenschaften
18Gelände genutzt von der HVA der VP
19Verwaltungsgebäude der HVA
20Provisorisches Gebäude zur besonderen Verwendung
21Provisorisches Gebäude
22Wachtürme

1970er Jahre

Übersicht

Flugplatz Berlin Johannisthal auf einem Satellitenbild 1970
Das Gelände des ehemaligen Flugplatzes Berlin-Johannisthal auf einem US-Satellitenbild vom 25.11.1970
Quelle: U.S. Geological Survey
Nördlicher Teil
Nördlicher Teil
Quelle: U.S. Geological Survey
Ehemaliges Flugfeld
Ehemaliges Flugfeld - Der größte Teil des ehemaligen Flugfeldes ist eingezäunt (1) und an die Kaserne Adlershof angegliedert. Es scheint ein gesondert eingezäuntes Munitionslager zu geben (2). Das Gelände hat eine neue Anschlussbahn bekommen (3).
Quelle: U.S. Geological Survey
Kaserne Adlershof im Süden
Kaserne Adlershof im Süden - Nördlich der Rudower Chaussee befindet sich die Kaserne des Stasi- ("MfS") Wachregiments "„Feliks Dzierzynski" (1). Im Südosten liegt das Gelände des DDR-Fernsehfunks (2).
Quelle: U.S. Geological Survey

1980er und frühe 1990er Jahre

Das ehemalige Flugplatzgelände im Mai 1990
Das ehemalige Flugplatzgelände im Mai 1990 - Die Anlage diente u.a. als Übungsplatz für die umliegenden Kasernen.
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0510-306 / Lehmann, Thomas / CC-BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Flugzeug-Unfall 1995

Im September 1995 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes eine Flugshow veranstaltet. Dabei kam es zu einem Flugzeug-Unglück: Beim Absturz eines historischen Flugzeugs starben die beiden Piloten, einer war der ehemalige Astronaut Reinhard Furrer.

Heute: Der alte Flugplatz Johannisthal

Situation

Orthophoto des ehemaligen Flugplatzes Johannisthal
Orthophoto des ehemaligen Flugplatzes Johannisthal
Quelle: Geoportal Berlin / Digitale farbige Orthophotos 2016 (DOP20RGB)

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - Alliierte Planskizze
  • Freundt, Lutz (Hrsg.), Büttner, Stefan: "Rote Plätze - Russische Militärflugplätze in Deutschland 1945 - 1994" AeroLit Verlag, 2007 - Kurze Beschreibung, Luftbild

Kategorien

Flugplätze in DeutschlandMilitärflugplätze in Deutschland

Empfohlen

Bildquellen sind auf der jeweiligen Zielseite angegeben, klicke auf die Vorschau um sie zu öffnen.
Inhalt
This page in English