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KoordinatenN535516 E0131309 (WGS84) Google Maps
Ehemalige DDRBezirk Neubrandenburg
BundeslandMecklenburg-Vorpommern (MV)
Location indicatorEDUW (200x)
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Karte mit Lage Flugplatz Tutow
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Die Geschichte der Flugplätze im Kalten Krieg: Tutow

Lage Flugplatz

11 km ost-nordöstlich von Demmin; nordwestlich von Tutow.

Im Zweiten Weltkrieg

Situation

Flugplatz Tutow auf einer Karte 1943
Der Flugplatz Tutow im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1943
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Übersicht

Flugplatz Tutow auf einer Karte 1952
Auf dieser US-amerikanischen Karte aus dem Jahre 1952 ist der ehemalige Fliegerhorst in seinem Zustand bis 1945 dargestellt. - Im Süden und Osten verläuft die Reichsstraße 110.
Quelle: AMS M841 GSGS 4414, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University
Fliegerhorst Tutow Wittenwerder
Der Fliegerhorst bestand aus zwei getrennten Flugfeldern - Die Karte nennt noch den Ort Wittenwerder, der dem Bau des Flugplatzes weichen musste.
Quelle: AMS M841 GSGS 4414, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University

Im Kalten Krieg

Nutzung

Flugplatz der sowjetischen Besatzungstruppen.

Einrichtungen

Fläche: 534,6 ha

1950er Jahre

Chronik

  • 28.06.1951: Status
    Flugzeughallen und Kasernengebäude sind zerstört, der Platz ist unbewacht. (Quelle: CIA)
  • 23.10.1951: Status
    Eine private Firma war auf dem Flugplatz Tutow bei der Bergung von brauchbarem Material. In und um Tutow wurden keine sowjetischen Soldaten beobachtet. Angeblich war es nicht erlaubt, das Feld zu pflügen. Die örtliche Bevölkerung geht nach wie vor davon aus, dass der Platz in Zukunft wieder besetzt wird. Einer ungetestete Quelle, die sich beim örtlichen Arbeitsamt um einen Job als Polier für Aushubarbeiten auf dem Platz bewarb, wurde mitgeteilt, dass die Vermessungsarbeiten zur Verbesserung des Platzes abgeschlossen seien, dass aber der Termin, an dem mit den Arbeiten begonnen werden sollte, noch nicht festgelegt sei. (Quelle: CIA)
  • 1954: Bauarbeiten
  • Die Bauarbeiten auf dem Flugplatz wurden vom VEB Tiefbau Brandenburg ausgeführt.
  • Am 28.04.1954 waren 58 Angestellte und 420 Arbeiter auf dem Platz beschäftigt.
  • Nach 1945 wurden alle Anlagen auf dem Platz abgerissen, mit Ausnahme eines Gebäudes, das als Werkstatt genutzt wurde, und eines weiteren Gebäudes im südöstlichen Teil, das als Hilfswasserwerk diente. Die Trümmer von beiden Seiten der Start- und Landebahn wurden entfernt. Ende April 1954 waren diese Arbeiten noch westlich der Landebahn im Gange.
  • Die Start- und Landebahn ist 2.200 Meter lang, 60 Meter breit und hat eine 20 cm dicke Betondecke auf einem 10 cm hohen Kiesbett. Entwässerungsleitungen in den Wittenwerder See wurden im Abstand von 50 Metern entlang der Bahn verlegt. Der mittlere Abschnitt der Start- und Landebahn soll bis zum 31. Oktober 1954 betoniert werden. An der Ost- und Westseite der Start- und Landebahn sollen grasbedeckte Sicherheitsstreifen von 100 Metern bzw. 200 Metern Breite entstehen. Auch der Rollweg mit einer Breite von 14 Metern, einer 20 cm hohen Betondecke und einer 10 cm hohen Bettung soll bis zum 31. Oktober beendet sein. Angeblich soll die Breite geändert werden.
  • Im April wurde der bisher geplante Bau von Kasernengebäuden abgesagt. Auf dem Platz wurden keine Hangars gesehen oder davon gehört. Die Arbeiter und Angestellten des VEB Tiefbau Brandenburg waren in temporären Gebäuden nahe der Bahnlinie untergebracht.
  • Die Tanklager unmittelbar nördlich der Kurve der Bahnstrecke sollte bis zum 31. Oktober 1954 fertiggestellt sein. Im nördlichen Teil des Platzes wurde der Bau einer Munitionsdeponie geplant.
  • Der sowjetische Major.... mit einem Trupp von 80 Mann einer Baueinheit sollte am 5. Mai auf dem Flugplatz Tutow eintreffen, um Gradierarbeiten und Bauarbeiten an splittergeschützten Deckungen auf dem Platz durchzuführen. Die Sowjets sollten in einem temporären Gebäude untergebracht werden.
  • Am 26.11.1954 waren 566 Arbeitskräfte auf dem Flugplatz.
  • (Quelle: CIA)

1960er Jahre

Übersicht

Flugplatz Tutow auf einem Satellitenbild 1968
Der Flugplatz Tutow auf einem US-Satellitenbild vom 09.08.1968 - 1: Flugplatz; 2: Lager; 3: Anschlussbahn. Orte Tutow, Tutow-Dorf, Ückeritz, Zemmin.
Quelle: U.S. Geological Survey
Munitionslager Demmin Tutow
Lager (Munitionslager?) im Norden
Quelle: U.S. Geological Survey
Nördlicher Teil
Nördlicher Teil - Am nördlichen Ende der Start- und Landebahn sind noch Reste der alten Rollwege zu erkennen. Auf der Landebahn ist kein Gummiabrieb der Räder zu sehen, was auf seltene Nutzung durch Flugzeuge hindeuten könnte.
Quelle: U.S. Geological Survey
Südlicher Teil mit Anschlussbahn von Demmin
Südlicher Teil - Auch am südlichen Ende kein Gummiabrieb. Die roten Punkte markieren die Anschlussbahn von Demmin zum Flugplatz.
Quelle: U.S. Geological Survey

1970er Jahre

Situation

Flugplatz Tutow auf einer Karte 1972
Der Flugplatz Tutow auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1972
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Flugfunk

Rufzeichen: MISERNIJ

1980er und frühe 1990er Jahre

Übersicht

Satellitenbild 1980
Satellitenbild vom 26.07.1980
Quelle: U.S. Geological Survey

Start- und Landebahnen

  • 17/35: 2200 m

Funkfeuer

  • FFF 35: 803 "YC"
  • NFF 35: 398 "Y"

Flugfunk

Rufzeichen: BAATH

Einheiten

1990: 368 OShAP (Su-25, Su-25UB, L-39)

Einrichtungen

Die meisten Gebäude entstanden zwischen 1985 und 1991
Anschlussbahn von Demmin.

Heute

Nutzung

Flugplatz der allgemeinen Luftfahrt (seit 28.03.2002), Solarpark.

Übersicht

Landsat-Bild aus dem Jahr 2016
Landsat-Bild aus dem Jahr 2016 - Die braun dargestellten Flächen sind Solaranlagen.
Quelle: U.S. Geological Survey

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - Alliierte Planskizze

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