Finow: Flugplatz

Eberswalde-Finow, Аэродром Финов

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KoordinatenN524937 E0134140 (WGS84) Google Maps
HNN 121 ft
Ehemalige DDRBezirk Frankfurt/O
BundeslandBrandenburg
Karte mit Lage Flugplatz Finow
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Die Geschichte der Flugplätze im Kalten Krieg: Finow

Lage Flugplatz

2 km südwestlich von Finow.

Im Zweiten Weltkrieg

Nutzung

Fliegerhorst der Luftwaffe.

Situation

Flugplatz Finow auf einer Karte 1943
Der Platz im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1943
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Übersicht

Flugplatz Finow auf einer Karte 1952
Der Flugplatz Finow auf einer US-amerikanischen Karte aus dem Jahre 1952
Quelle: AMS M841 GSGS 4414, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University

Im Kalten Krieg

Nutzung

Basis der sowjetischen Luftstreitkräfte.

1950er Jahre

Einheiten

1951
Die CIA vermutet, dass der Platz von zwei Jagdflieger-Regimentern belegt ist, die noch nicht vollständig auf Strahlflugzeuge umgerüstet haben. Die Zahl der in Finow stationierten Jets wird auf 60 geschätzt, davon 45 MiG-15. Die Anzahl von Jak-17 hat in letzter Zeit zugenommen. Außerdem sind hier Propellerflugzeuge vom Typ Jak-11 stationiert.
(Quelle: CIA)
1954
  • Stab sowjetische Jagdflieger-Division
  • Sowjetisches Jagdflieger-Regiment (Postfach der technischen Einheit: 62 318),
  • Sowjetisches Jagdflieger-Regiment (Postfach der technischen Einheit: 22 702),
  • Auf dem Flugplatz wurden insgesamt 65 MiG-15/MiG-15U gezählt.
Quelle: BND/Bundesarchiv B 206/3033
(Bei den Postfachnummern können die Ziffern 3 und 5 verwechselt sein, da sie im Quelldokument schwer zu unterscheiden sind)

Bilder

Die folgenden Bilder wurden im Jahr 1950 für die CIA aufgenommen, vermutlich auf dem Flugplatz Finow.
Flugplatz Finow
Flugplatz Finow
Quelle: CIA
Flugplatz Finow
Flugplatz Finow
Quelle: CIA
Flugzeug Jak-11 in Finow
Flugzeug Jak-11
Quelle: CIA
Finow: Flugzeug Jak-17
Flugzeug Jak-17, NATO-Codename Feather (Type 16)
Quelle: CIA
MiG-15 auf dem Flugplatz Finow
Flugzeug MiG-15
Quelle: CIA

1960er Jahre

Situation

Flugplatz Finow auf einer Karte 1969
Finow auf einer US-Karte aus dem Jahr 1969
Quelle: Earth Sciences and Map Library, University of California, Berkeley

Übersicht

Flugplatz Finow auf einem Satellitenbild 1966
Der Flugplatz Finow auf einem US-Satellitenbild vom 09.06.1966 - 1: Flugplatz; 2: Nahfunkfeuer; 3 oder 4: Fernfunkfeuer; 5: Straße und Anschlussbahn zum Munitionslager Biesenthal; 6: Munitionslager nördlich von Biesenthal; 7: Autobahn; Orte Eberswalde, Finow, Finowfurt, Melchow, Spechthausen
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugplatz
Flugplatz - Auf dem Flugplatz stehen 31 Flugzeuge vermutlich vom Typ Jak-28, 2 Flugzeuge vermutlich Il-28 sowie ein Hubschrauber.
Quelle: U.S. Geological Survey
Westliches Ende der Landebahn
Westliches Ende der Landebahn
Quelle: U.S. Geological Survey
Mittlerer Teil
Mittlerer Teil
Quelle: U.S. Geological Survey
Kaserne Finow und östlicher Teil
Kaserne und östlicher Teil
Quelle: U.S. Geological Survey
Offene FlugzeugdeckungFinow
Offene Flugzeugdeckungen im Süden
Quelle: U.S. Geological Survey
Südöstliche Ecke
Südöstliche Ecke
Quelle: U.S. Geological Survey
Radar-Hügel
Radar-Hügel?
Quelle: U.S. Geological Survey
Splitterschutzboxen, Flugplatz Finow
Die offenen Splitterschutzboxen im Norden sehen vernachlässigt aus
Quelle: U.S. Geological Survey
Abstellflächen, Flugzeuge Jak-28
Westlicher Teil der Abstellfläche mit Flugzeugen, vermutlich Jak-28
Quelle: U.S. Geological Survey
Östlicher Teil
Östlicher Teil
Quelle: U.S. Geological Survey
Nordöstliche Ecke, Il-28
Nordöstliche Ecke - Oben rechts stehen zwei Flugzeuge, vermutlich Il-28
Quelle: U.S. Geological Survey
Sowjetischer Hubschrauber Flugplatz Finow
Im Süden steht ein Hubschrauber (leicht oberhalb der Bildmitte)
Quelle: U.S. Geological Survey
Nahfunkfeuer Finow
Nahfunkfeuer, ca. 1200 m östlich der Schwelle Landebahn 28
Quelle: U.S. Geological Survey
Mögliches Fernfunkfeuer
Möglicher Standort des Fernfunkfeuers, ca. 3400 m östlich der Schwelle Landebahn 28
Quelle: U.S. Geological Survey
Mögliches Fernfunkfeuer
Weiterer möglicher Standort für das Fernfunkfeuer, ca. 4400 m östlich
Quelle: U.S. Geological Survey
Sowjetisches Munitionslager Biesenthal
Sowjetisches Munitionslager, ca. 5 km südlich vom Flugplatz und 2,5 km nordöstlich von Biesenthal
Quelle: U.S. Geological Survey

Chronik

  • März 1966
    Beobachtung der US-Militärmission: "Ein USMLM Air Team machte die ersten Sichtungen von Langstrecken-Jagdflugzeugen (Jak-28P) FIREBAR, als die Flugzeuge beim Start in FINOW beobachtet wurden, auf ihrem Weg zu einer Verlegung nach KÖTHEN." (Quelle: USMLM 1966)
  • 6. April 1966
    Eine Jak-28 aus Finow stürzt in den im britischen Sektor von Berlin gelegenen Stößensee.
  • Oktober 1966
    Ein USMLM-Team beobachtet eine modifizierte (Jak-28) BREWER B mit unbekannten Anbauten, möglicherweise Starthilfsraketen. (Quelle: USMLM 1966)

Bilder

Flugzeug Jak-28 Brewer
Modifizierte Jak-28 BREWER B mit unbekannten Anbauten (1966).
Quelle: USMLM 1966

1970er Jahre

Situation

Luftraum 1972
Der Flugplatz Finow auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1972
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Übersicht

Einflugschneisen Flugplatz Finow
Auf diesem Satellitenbild vom 10.03.1970 versteckt sich der Flugplatz hinter einer Wolke - Durch den Schnee sind die beiden Schneisen besonders gut zu erkennen, die jeweils 4 km nach Osten und Westen in die Landschaft gelegt wurden.
Quelle: U.S. Geological Survey

1980er und frühe 1990er Jahre

Übersicht

Finow 1980
Bild vom 26.07.1980 - Im Vergleich zu den vorherigen Bildern sind die Einflugschneisen auf einer Länge von 1000 m nach Osten und Westen verbreitert worden. 1: Flugplatz; 2: Nahfunkfeuer Ost; 3 oder 4: Fernfunkfeuer Ost; 5: Nahfunkfeuer West; 6: Fernfunkfeuer West; 7: Straße und Eisenbahn zum Munitionslager; 8: Munitionslager Biesenthal; 9: FlaRak-Stellung Finowfurt; 10: Autobahn Berlin-Szczecin; 11: Baustelle der Funksendezentrale Marienwerder (nicht zum Flugplatz gehörig); Orte: Eberswalde, Finow, Finowfurt, Marienwerder, Melchow, Schönholz, Spechthausen
Quelle: U.S. Geological Survey
Vergrößerung
Vergrößerung
Quelle: U.S. Geological Survey
Sowjetische Flugabwehr-Raketen-Stellung Üdersee
Sowjetische Flugabwehr-Raketen-Stellung für den Flugplatz Finow am Südwestufer des Üdersee - Ausgerüstet mit S-125 Newa (SA-3 GOA)
Quelle: U.S. Geological Survey

Start- und Landebahnen

  • 10/28: 2510 m x 50 m Beton

Funkfeuer

  • FFF 28: 442 "OM"
  • NFF 28: 895 "O"
  • FFF 10: 442 "RG"
  • NFF 10: 895 "R"

Flugfunk

Das Rufzeichen war NARSAN (НАРЗАН)

Standardflugstrecken

"Flüge der LSK/LV der NVA und der LSK der GSSD im Rahmen der Gefechtsausbildung sind entsprechend der Grafik der Flugtage / -nächte auf der Grundlage der "Hauptflugregeln zum Fliegen im Luftraum der Deutschen Demokratischen Republik" auf Standardflugstrecken in den dazu festgelegten Flughöhen durchzuführen. ..." (Quelle: "Verzeichnis der Standardflugstrecken der LSK/LV der NVA und der LSK der GSSD"
Stand 1989:
043 Finow, Gransee, Menz, Lindow, Alt Glietzen, Finow
Höhe: 300 - 1850 m
044 Finow, Marienwerder, Gransee, Menz, Falkenhagen, Finow
Höhe: 600 - 1500 m
Abfangabschnitt: Gransee, Menz, Falkenhagen
045 Finow, Prenzlau, Woldegk, Penzlin, Malchow, Schießplatz Retzow, Rechtskurve, Malchow, Penzlin, Woldegk, Prenzlau, Finow
Höhe: 600 - 2450 m
046 Finow, Gransee, Gadow, Schießplatz Wittstock, Gransee, Finow
Höhe: 600 - 2450 m
047 Finow, Parchim, Anklam, Alt Glietzen, Finow
Höhe: 7300 - 17950 m nach Abstimmung mit VHZ
048 Finow, Storkow, Lommatzsch, Mittweida, Zeitz, Gerbstädt, Waren, Gützkow, Usedom, Löcknitz, Finow
Höhe: 11000 - 22000 m
Höheneinnahme: 10000 m über dem Flugplatz, 15000 m Traverse Brand, 22000 m Traverse Karl-Marx-Stadt
Höhenaufgabe: auf 15000 von Waren bis Usedom, auf 6700 m von Usedom bis zum Zentrum der Zone 10, weiter unter Funkmeßkontrolle des GS Finow auf Entschluß des Flugleiters
Für Hubschrauberkräfte
523 Finow, Niederfinow, Groß Ziethen, 2 km östl. Schluft, Zerpen-Schleuse, Finow
Höhe: 100 - 600 m
524 Finow, Althüttendorf, Schmiedeberg, Bergholz, Niederfinow, Finow
Höhe: 100 - 600 m

Einheiten

41 OVE: Mi-2, Mi-6, Mi-8, Mi-24; 787 IAP: MiG-29, MiG-29UB, MiG-23UB (1990)

Heute

Nutzung

Allgemeine Luftfahrt, Luftfahrtmuseum.

Quellen

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - Allierte Planskizze von Finow
  • United States Military Liaison Mission: "Unit History 1966"
  • Freundt, Lutz: "Sowjetische Fliegerkräfte in Deutschland 1945-1994, Band 1" Freundt Eigenverlag, Diepholz 1998 - 3 Seiten Beschreibung, Plan, Fotos, Luftbilder
  • Freundt, Lutz: "Sowjetische Fliegerkräfte in Deutschland 1945-1994, Band 2" Freundt Eigenverlag, Diepholz 1999 - Beschreibung und Fotos zum 787 IAP
  • Freundt, Lutz: "Sowjetische Fliegerkräfte in Deutschland 1945-1994, Band 4" Edition Freundt Eigenverlag, Diepholz 2000 - Ergänzungen zum Platz und zum 787 IAP
  • Fülber, Marcus: "Red Stars Over Europe" Concord Publications Co, Hong Kong, 1993 - diverse Fotos, inkl. MiG-29-Simulator in Finow

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